Bei den Haubenlerchen: Im Frost erwischt ein
Die Überlebensaussichten der Haubenlerche in Deutschland bleiben erschreckend. So erschreckend, dass für Teile der Ortschaft Walldorf im Rhein-Neckar-Kreis gar ein Freigangs-Verbot für Katzen zum Schutz der Haubenlerchen erlassen wurde – für die Monate von April bis Augst, bis 2025. Der Katzen-Lockdown kommt aber wenig überraschend nicht überall gut an.
Haubenlerchen: Hilflos in Berlin
Auch in Berlin bleibt es leider dabei, dass die Haubenlerchen nicht den nötigen Schutz erfahren. Dabei stehen sie nach der EU-Vogelschutzrichtlinie unter Schutz. Obwohl sich das Pärchen, das ich zum Ende des Winters mal wieder besuchte, auf einer öffentlichen Grünfläche aufhält und schon alleine dadurch vor umherziehenden Hunden geschützt sein sollte, halten es die örtlichen Behörden leider nicht für notwendig, auf die Leinenpflicht aufmerksam zu machen. Auch für die Idee, Schutzzonen zu errichten, zumindest mal um Nester, die gebaut werden, sind sie nicht zugänglich.
Ein Blick auf des Tempelhofer Feld, wo zum Schutz der Feldlerche ganze Bereiche über die Brutzeit hinweg abgesperrt werden, sollte als gutes und effektives Beispiel doch reichen.
Reif auf dem Boden, Haube auf dem Kopf: Ein Morgen bei den Haubenlerchen
Natürlich war ich froh, dass sich die Haubenlerchen nach leider wieder mal erfolgloser Brut dank fehlendem Schutz trotzdem an bekannter Stelle (siehe: Haubenlerche: Die Lerche mit der Federhaube) einfanden. Und dass ich sie dann noch bei feinem Licht an einem der letzten frostigen Tage des Jahres erwischen durfte, freute mich umso sehr. Viele schöne Bilder sind so entstanden, die ich gerne mit euch teile.
So sehr ich mich allerdings über die Begegnung mit der Haubenlerche freue, so mulmig ist das Gefühl, quasi machtlos mitansehen zu müssen, wie dieser feine Vogel quasi ungesehen aus der Stadt verschwinden wird.
Bildergalerie: Haubenlerchen am frostigen Morgen
