Wiedehopf

Ein Morgen beim Wiedehopf

Fürsorgliche Vogeleltern im Dauereinsatz

Der Wiedehopf, lateinischer Name „Upupa epops“, ist eine von drei Arten aus der Vogelfamilie der Wiedehopfe. In Deutschland ist er lediglich zwischen März und Mitte August anzutreffen, danach zieht er wieder Richtung Afrika, bis runter in die Savannen südlich der Sahara.

Wiedehopf im Morgenrot

Um mir endlich den Traum von der Sichtung dieser scheuen Tiere zu erfüllen, bin ich an einen bekannten Hide-Spot gefahren – ein wunderbares Projekt, das der Wiederansiedlung dieser schönen Tiere, die trockenes, halboffenes Gelände bevorzugen, gilt.

Um die Tiere so wenig wie möglich zu stören, war frühes Aufstehen Pflicht: Bereits um 4:30 war ich im Versteck an der Bruthöhle. Kurze Zeit später war das Männchen auch schon da, um die Lage zu inspizieren. Bei Sonnenaufgang konnte ich das Treiben der Tiere in Ruhe beobachten.

Wiedehopf

Insekten-Power für den Wiedehopf-Nachwuchs

Wiedehopf

Bei der Versorgung der Jungtiere – zum Zeitpunkt der Aufnahmen waren bereits sechs kleine Wiedehopfe geschlüpft – geben die Elterntiere alles. Alle fünf bis 15 Minuten kam mindestens ein Elternteil mit erbeuteten Großinsekten an den Baum. Raupen, Larven, Grillen, Asseln, Spinnen: Eiweißhaltige Ernährung steht auf der Speisekarte.

Wiedehopf im Anflug: Fotografische Herausforderung

Auch wenn man recht genau weiß, wo sich der Wiedehopf zeigen wird, da er sehr routiniert seinen Lieblingsast anfliegt, ist das Fotografieren gar nicht so einfach. So schnell, wie ein Elterntier mit Beute anfliegt, so schnell ist es auch wieder verschwunden. Nachschub holen. Daher musste ich auch ein wenig in die klassische Trickkiste greifen und bei der ein oder anderen Situation den manuellen Fokus auspacken. Nur so konnte ich die Flugbilder so ablichten, wie ich es mir vorstellte.

Wiedehopf

„Das riecht wie Hubbatz“: Der Wiedehopf als Stinktier

Übrigens: Kennt ihr auch die Redewendung „Das riecht/stinkt wie Hubbatz“? Hubbatz ist ein regional gebräuchlicher Begriff für den Wiedehopf. Und wenn dieser sich gefährdet fühlt, setzt er auf eine aus der Natur wohlbekannte Verteidigungsstrategie, für die insbesondere das Stinktier berüchtigt ist: Er sondert ein übelriechendes Sekret ab, das Angreifer vertreibt. So kam auch die Redewendung zustande.

Zum Glück wurde ich nicht als Feind wahrgenommen, die Tarnung war gut. Und so hatte ich einen wunderbaren Morgen, mit toller Fotogelegenheit und viel Freude bei der Beobachtung der Wiedehopfe.

Galerie: Der Morgen beim Wiedehopf

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