In Deutschland und ganz Mitteleuropa ist der kleine Zwergschnäpper eine Seltenheit. In Deutschland findet man ihn fast ausschließlich im Nordosten des Landes, während sich sein Verbreitungsgebiet im Osten bis nach Südostasien zieht. Sein Habitat sind dichte, schattenreiche Wälder. Nur selten lässt er sich nahe das Waldbodens blicken. Seine rotbraune Kehle erinnert stark an das häufige Rotkehlchen, das aber deutlich mehr Rotanteil im Gefieder aufweist. Ein männliches Exemplar ließ sich in diesem Jahr wieder in der Nähe blicken – und zeigte sich dabei äußerst neugierig.
Zwergschnäpper vor der Kamera
Tatsächlich war es mit der Eingrenzung des Gebietes, in der sich der Vogel aufhalten sollte, nicht allzu schwierig, ihn zu finden. Entgegen seines beschriebenen Naturells hielt sich dieses eine Individuum zum Singen und Jagen nach Insekten nämlich auf niedrigen Baumstümpfen auf, die es als Warte und Ansitz nutzte. Und selbst in menschlicher Anwesenheit lies er kaum davon ab, hüpfte von Ast zu Ast um sein Lied zu trällern und Motten, Moskitos und andere Insekten zu erhaschen.
Vogelfotografie unter schwierigen Bedingungen
Trotz des zutraulichen Motivs hielt die Szenerie einige Herausforderungen bereit. Insbesondere die Lichtsituation im Wald erschwerte die Fotografie des Zwergschnäppers. Denn nur die ersten Sonnenstrahlen erlaubten ein feines Licht, wurden aber durch das dichte Laub geschwächt. Viele Aufnahmen entstanden daher zwischen fünf und sechs Uhr mit hohen vierstelligen ISO-Werten und Belichtungszeiten von 1/320s bis 1/400s. Zum Glück ermöglichen die heutige Foto-Technik gepaart mit moderner Software zum Entfernen von Bildrauschen auch unter diesen Bedingungen scharfe und klare Bilder, weshalb ich mich über schöne Bilder freue, die beim Ausflug zum Zwergschnäpper entstanden sind.
Eine Antwort auf „Zwergschnäpper im Porträt: Vogelfotografie des heimlichen Schnäppers“
Hallo Simon, ich sehe wieder wie gewohnt hochwertige Aufnahmen mit bestechender Schärfe und guten Ausschnitten. Herzlichen Glückwunsch hierzu.
Ja, ja das Licht, nur 3 bis 4 Aufnahmen glänzen besonders mit direktem Licht und sie wirken sofort noch besser als die Aufnahmen, die sie einrahmen. Ich wollte einzelne Bilder kommentieren, habe aber dann gesehen, dass sie immer wieder umgestelltwerden. Besonders hat mir „geteilte Aufmarksamkeit“ gefallen: singender Zwergschnäpper nach Beute Ausschau haltend (schaut nach oben), das Licht scheint so eben hinter einem Vorhang verschwunden zu sein. Tolle Pose in guter Lichtstimmung.
Gruß Papa